Neues aus der Welt der württembergischen Religionspädagogik
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Zu Besuch beim Digitalmissionar: Gottesdienst von Pfarrer Dr. Thomas Ebinger im Zeitalter von Minecraft und Multimedia

„Das hat sogar mir Spaß gemacht!“, ist der Kommentar meines jüngsten Sohnes, jetzt 11 Jahre alt, beim Verlassen der Bartholomäuskirche. Doch von vorne. Als ich die Einladung erhalte, muss ich lachen: Unser Digitalmissionar hat selbstverständlich sein Faible für alles Digitale und Multimediale mitgenommen und lebt es auf seiner neuen Pfarrstelle weiter. Minecraft ruft! So mache ich mich also mit einem Teil meiner Familie eines Sonntags Mitte Mai auf den Weg nach Kemnat. Ein besonderer Gottesdienst in der neuen Gemeinde von Thomas Ebinger, bis Anfang des Jahres Kollege im ptz, steht an.

Thomas Ebinger wird die Verbindung von 4 Taufen, der Aufzeichnung für die ZDF-Sendung „sonntags“ und Minecraft mit der Apostelgeschichte wunderbar gelingen, wie ich finde. Meinem Sohn gefällt insbesondere die Musik von der Lobpreis-Band, er singt inbrünstig mit. Das ist auch wirklich einfach, werden die Texte doch gut sichtbar auf der zentralen Leinwand angezeigt. Kein Halten und Blättern im Gesangbuch, alles up-to-date sozusagen. Dazu Gitarre, Geige, Chor. Schön! Als dieselbe Leinwand Schauplatz der Minecraft-Figuren wird, hält mein Sohn fast die Luft an. Wir sehen Paulus und Silas im Gefängnis, wir sehen den Wärter, der sich kümmert. Wir dürfen dabei sein, als der Wärter im See vor seiner Villa getauft wird. Und schließlich erleben wir die Figuren tanzend und springend, ein wahres Freudenfest findet statt.

Thomas Ebinger bringt uns nahe, dass es um Vertrauen geht: Vertrauen fassen, wenn wir in Not sind; loben hilft und erhöht, gibt uns Kraft zum Durchhalten. Es geht darum, spielerisch Vertrauen zu lernen. Ganz praktisch geschieht dies beispielsweise mithilfe von Minecraft, indem die Spielenden sich hinein versetzen in Silas und Paulus oder den Wärter und mit ihnen die Apostelgeschichte erleben. Rollenspiele mögen insbesondere Kinder sehr, so geht mein Sohn voll mit und freut sich an der Geschichte. Doch ich sehe auch bei Alt und Jung um mich herum Spannung und Freude in den Gesichtern – die 4 kleinen Täuflinge und ihre Familien sind mittendrin, mittendrin in der Gemeinschaft. Zum Schluss gibt es Applaus für das gesamte Team, wohlverdient.

Und wir fahren nach Hause mit neuen Ideen und Impulsen und erleben später, wie unser Sohn seinen älteren Brüdern die Geschichte von Silas und Paulus im Gefängnis erzählt. Er hat sie ganz genau verstanden, denke ich.

 

Ergänzung, 03.06.2019: Thomas Ebinger schildert die Hintergründe, die Entstehung und die Rolle des Spielens in seinem eigenen Beitrag auf thomas-ebinger.de.

 

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