Wie können Kinder zu Friedensstifter*innen werden?
Wie kann Gewalt aus dem Klassenzimmer gebannt werden?
Wie kann gemeinsam mit den Kindern ein Klassenzimmer geschaffen werden, in dem kein Kind zurück bleibt?
Gemeinsam mit Yony Tsouna, Direktor der Nichtregierungsorganisation „SOS Gewalt – Zentrum für Friedenspädagogik in Israel“ (www.sos-gewalt.de), machten sich 18 Pädagog*innen von 15.-17. Oktober in Herrenberg auf den Weg des Friedens. Sehr praxisorientiert erlebten die Teilnehmenden das „Growing-Children-Konzept“ Tsounas. Im Sinn des positiven Friedens liegt der Fokus des Konzepts nicht auf dem Aggressionspotential Einzelner, sondern auf der Gruppe als Ganzes. In der Überzeugung, dass jedes Kind ein*e Friedensstifter*in sein kann, werden die positiven Eigenschaften und Handlungen gesucht und bestimmt, die das Zugehörigkeitsgefühl, die Gemeinschaft und das Wohlbefinden Aller stärken.

Mit erlebnispädagogischen Übungen und Methoden bearbeitete der israelische Trainer diese Themen mit den Pädagog*innen und ermöglicht Erfahrungen von Frust und Erfolg, von Leid und Vertrauen und von Konflikt und Versöhnung in einem geschützten Rahmen. Sehr authentisch und kompetent führte Tsouna in Herrenberg durch die Übungen, leitete Reflexionsprozesse an und zeigte Möglichkeiten zur unmittelbaren Umsetzung in Schule und Jugendarbeit auf. Die teilnehmenden Pädagog*innen fuhren zurück in ihre Einsatzstellen mit neuen Impulsen, einer bunten Sammlung aus Übungen und Spielen und dem hoffnungsvollen Gefühl, dass sich Schritt für Schritt dem Frieden angenähert werden kann.
So schreibt eine Teilnehmerin im Nachgang: „Die Tagung war unter dem inhaltlich-praktischen Aspekt und von der Durchführung durch Yony Tsoua her für mich die wohl beste Fortbildung, die ich je hatte.“
Eine Fortsetzung dieser Fortbildung wurde von der Gruppe sehr begrüßt.

Organisiert wurde die Tagung von Johannes Neudeck, ptz Stuttgart, und Milena Hartmann, Arbeitsstelle Frieden Karlsruhe, die selbst seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Organisation in Israel tätig ist.
Rückfragen zur Arbeit vor Ort dürfen gerne an milena.hartmann@ekiba.de gerichtet werden.
Ein Gedanke zu “Friedenspädagogik und Gewaltprävention – ein israelisches Programm für Deutschland”
Für die Friedenspädagogik ist meiner Meinung nach auch die Literatur von Alice Miller relevant, die erforscht hat, dass nur Menschen, die als Kind selbst Gewalt erlebt haben, später Gewalt ausüben.
Oliver